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Gunzenbacher Knick

seitliche Begrenzung am Ortsrand

Ein »Knick« ist eine Windschutzhecke, meist aus heimischen, strauchig wachsenden Laubgehölzen. Bekannt ist der »Holsteiner Knick«, der in Schleswig-Holstein seit Jahrhunderten auf kleinen Wällen angelegt wird und landwirtschaftlich genutzte Flächen einfriedet. Diese Knicks werden alle 12 bis 15 Jahre bis auf den Stock zurückgeschnitten, damit die Pflanzen nicht unten verkahlen und der Wind »durchpfeift«.

Da der Boden in Gunzenbach sehr lehmig und steinig ist, fanden im »Gunzenbacher Knick« nur etwa 80% der für den »Holsteiner Knick« typischen Gehölze Verwendung, sie wurden mit standorttypischen Pflanzen ergänzt: Blauholzige und Schlitzblättrige Brombeere, Eibe, Faulbaum, Gewöhnliche Felsenbirne, Roter Hartriegel, Haselnuss, Rote und Zwergheckenkirsche, Roter und Schwarzer Holunder, Johanniskraut, Kirschlorbeer, Kirschpflaume, Kornelkirsche, Krete (Haferpflaume), Kreuzdorn, Gewöhnlicher Liguster, Schmalblättrige Ölweide, Perückenstrauch, Europäisches Pfaffenhütchen, Sauerdorn, Schlehe, gewöhnlicher Schneeball, Stechpalme, Traubenkirsche, Gewöhnlicher Wacholder, Ohr-, Purpur- und Salweide, Eingriffliger und Zweigriffliger Weißdorn, Scharlach-Weißdorn, Zibarte und Rosen

Im Knick stehen Wildrosen, Wildrosen-Hybriden und Rambler. In der Nähe des alten Apfelbaums, an der unteren, linken Ecke des Geländes, wurde eine Hechtrose gepflanzt (R. glauca). Direkt vor dem Apfelbaum, in den zwei weiße Rambler wachsen, sorgt eine rosa Strauchrose, die bis ans Ende des Baumstamms reicht, für abgestufte Blütenberge im Mai: Die Wildrosen-Arthybride 'Complicata' ist vermutlich eine Kreuzung zwischen R. canina und R. gallica. Die Bibernellrose (R. pimpinellifolia 'Double White') steht rechts vom Apfelbaum, leider immer mehr im Schatten, daher etwas blühfaul.

Ein Hingucker sind die Rambler: Es sind Feldrosen (R. arvensis 'Splendens' und R. arvensis 'Plena'), die den Baum beranken und ihm nach der Apfelblüte eine zweite „Blüte“ bescheren! Die Feldrose (auch Acker- oder Kriechrose genannt) ist die einzige europäische Wildrose, die klettern kann. Außerdem ist sie winterhart (Temperaturen bis zu minus 20° Celsius). Zu Beginn des 19. Jhd.  haben etliche Rosenzüchter in Ayrshire (Schottland) mit ihr experimentiert.

Einige Hundsrosen (R. canina) und eine Pillnitzer Vitaminrose ('PiRo 3') befinden sich in der Mitte des Knicks.

Zwei Moschusrosen (R. moschata und R. moschata 'Plena' ) sowie ein paar Stecklinge von 'Ayrshire Queen' wurden 2007 als Rambler an die beiden mittleren Apfelbaumveteranen gepflanzt. Die etwas frostempfindlichen Moschus-Wildrosen froren in den ersten Wintern stark zurück, haben sich aber inzwischen akklimatisiert und sind dabei, den Baum zu erklimmen. Ihre Besonderheit - die späte Blütezeit - macht sie für die Züchtung moderner „naturnaher“ Rosen interessant (z.B. Lens-Rosen, Belgien).

Die historische Kletterrose 'Ayrshire Queen' (1835), ebenfalls an einen alten Apfelbaum gepflanzt (am oberen Ende des Knicks), ist eine schottische Züchtung mit R. arvensis!

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